Strahlentherapie
Strahlung sind unser Wirkstoff
Strahlung tritt als natürliches Phänomen in vielfältiger Form auf, z.B. als Sonnenstrahlung, Wärmestrahlung, Erdstrahlung oder kosmische Strahlung. Die Behandlung von Krankheiten mit ionisierenden Strahlen nennt man Strahlentherapie. Im Gegensatz zu Licht- oder Laserstrahlen dringen diese Strahlen in die Materie ein und entfalten ihre Wirkung in der Tiefe des Gewebes. Bei uns werden sie mit einem Linearbeschleuniger erzeugt – das ist so etwas wie eine überdimensionale Röntgenröhre. Dabei kommen keine radioaktiven Substanzen zum Einsatz. Die Patientin oder der Patient wird nicht, und wenn das Gerät abgeschaltet wird, bleibt auch keine Strahlung zurück. Dank der grossen Eindringtiefe der im Linearbeschleuniger erzeugten Strahlen und der Anwendung aus mehreren Einstrahlrichtungen können die den Tumor umgebenden Organe und das gesunde Gewebe gut geschont werden.
Kranke Zellen zerstören – gesunde Zellen schonen
In den bestrahlten Bereiche gibt die Strahlung Energie an das Körpergewebe und an den Tumor ab. Dadurch werden verschiedene physikalische und chemische Prozesse in Gang gesetzt, die zu einer Schädigung der erkrankten Zelle und insbesondere der Erbsubstanz (DNA) im Zellkern führen. Die DNA ist für die Funktion und Teilung der Zelle von grösster Bedeutung, da hier die Information über alle Zellbestandteile gespeichert sind. Eine Schädigung dieser Struktur führt dazu, dass sich kranke Zellen nicht mehr richtig teilen und ihre Funktion erheblich gestört sind. Ist der Schaden gross genug, sterben diese Zellen schliesslich ab. Im Gegensatz zu Tumorzellen können gesunde Zellen solche Schäden besser reparieren. Diese unterschiedliche Reparaturfähigkeit macht sich die Strahlentherapie zu nutze.